Tauchen auf den Seychellen

 

Tauchen auf den Seychellen

-         eher persönliche Erfahrungen aus mehreren hundert Tauchgängen

 

  1. Jahreszeiten .

    Saison zum Tauchen ist zwischen den Monsunmonaten, also Mitte März bis Anfang Mai, sowie Oktober, November, evtl. Anfang Dezember.
    Wir hatten im Bereich der Inner Islands oft im März noch sehr schlechte Sicht und unruhige See, im April dann glattes Wasser, gute Sichtweiten (bis 40m). Im Herbst waren die Sichtweiten im Schnitt schlechter, im Oktober und Anfang November 2001 hatten wir rund um die Inner Islands miserable Verhältnisse, nur 2-3 von über 30 TG richtig gute Sicht, das ist angeblich keine Ausnahme und spricht für optimale Reisezeit ab Mitte November ...
    Im europäischen Sommer ist Tauchen fast unmöglich, über Weihnachten und danach gibt es oft sehr klares Wasser aber hohe Wellen.
    Die Wassertemperatur beträgt im Juli/August ca. 25°C steigt im Herbst auf 26-28°C, im April hatten wir beständig Temperaturen von 29°C aufwärts. Dann reicht ein 3mm Anzug ansonsten empfiehlt sich ab 5mm und evtl. ein Oberteil mit Kapuze z.B. zum Nachttauchen

  2. Tauchplätze

    Rund um Mahé und Praslin gibt es sehr viele  Tauchplätze:
    Es handelt sich meist um -  teils dramatische - Felsformationen im Wasser, die Korallen waren meist nur kleine Dekoration und wachsen nach dem großen Sterben in 1998 gerade auf Blumenkohlgröße nach.
    Zu sehen gibt es viele - teils sehr dicke - Korallenfische, oft Grossfische, sehr viel Kleinzeug vor allem beim Nachttauchen.
    Die Tauchbasen fahren oft nur mittelmäßige Plätze an, um ihren Gästen Abwechselung zu bieten. Man sollte auf den Highlights bestehen und lieber 3 mal zu einem guten Platz fahren, der gefällt; als jeden Tag was neues halbgares machen. Die guten Plätze sind meist mittelschwer und weiter draußen (Seegang; Strömung). Die meisten Tauchplätze sind nur knapp 20m tief. Insofern sehr entspannend.

    Die Tauchbasen haben z.T.. im Internet Karten und Listen ihrer Highlights
    www.bigbluedivers.net
    www.islandventures.net
    www.octopusdiving.net

    unsere Lieblingsplätze

    bei Mahé: (die meisten Tauchplätze liegen an der Nordseite der Insel)

    - Shark Banks: ***
    Felsen bei 18-25m tiefe darüber nix als Diskusfische. Drumherum tonnenweise blue striped snapper, reichlich bigeyes, auf der Strömungsseite 20 Adlerrochen und mehr, dto. andere Riff und Großfische. Weichkorallenfelder auf einigen Felsen. Korallenwelse, Stechrochen, eine Schildkröte sind hier heimisch.
    Sicht 8-40m, gelegentlich heftige Strömung.  *** unser absoluter Lieblingsplatz. ***


-         - Ennerdale Wreck:**
großes teilweise schön bewachsenes Wrack von 17-37m tiefe, Riffische, Makrelen, Rochen, angeblich 2 brave Bullsharks (?!!). Wir hatten teils harte Strömung und oder schlechte Sicht. Trotzdem sehr lohnend!

- l’Ilôt*/**
Kleine Felseninsel an der Nordspitze von Mahé, netter TG für tags. Reichlich Fisch, groß und klein. Wand voller roter Weichkorallen,
*** Oft spektakulär bei Nacht. *** viel Kleinzeug,

- Brissare*
Felsengruppe nördlich von Mahé mit teils hübsch bewachsenen Felsen, viele Snapper, Napoleons, Lobster, viel Kleinzeug.

- Kap Matoopa*
Tauchplatz an einer vorgelagerten kleinen Insel, vor allem zum Nachttauchen viele Kleinlebewesen.

Angeblich bieten z.B. Big Blue Divers (Mahé) jetzt auch Tauchgänge weiter draußen an, wo die Plätze spektakulärer sind als an der Küste von Mahé.

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-         Da wir meistens mit dem Schiff unterwegs waren, haben wir in der Nähe von Mahé weniger getaucht als bei:

Praslin und benachbarte Inseln:
viele meist gleichwertige gute Tauchplätze. Die oft etwas weiter draußen gelegenen Plätze (long range dive) wie Ave Maria rock, Chimney, Baba rock, etc. (ca. 10 weitere) werden von verschiedenen Tauchbasen angefahren. Dauer 25-45min. Die Plätze leben bzgl. Sichtweite, Fischen etc. von den jeweils aktuellen Konditionen, die sehr wechselhaft sind. Heute sieht man 20 Kuh-Rochen hier, morgen eher am Platz nebendran. Napoleons, Büffelkopfpapageienfische, Stechrochen und vor allem Kuhrochen, Makrelen, einzelne Graue Riffhaie, seltener Weisspitzenhaie gehören neben den üblichen Korallenfischen zu den beständigen Bewohnern dieser Felsengruppen.
Der gute alte Coral Garden direkt vor der Bucht bei BABA’s Tauchschule (octopus diving) ist nicht mehr sehr ansehnlich aber oft ein Hort von Kleinlebewesen, im Oktober/November auch gut für Walhaie, wenn sie sich denn zeigen mögen.
Sehr nett sind auch andere „kleinere“ Plätze wie etwa vor der Traumbucht ‚Anse Lazio’ oder bei den Sister Islands.

ein absolutes *** Highlight *** ist:
- Marianne
Insel ca. 45 Bootsminuten von Praslin:
hier gibt es eine Population von 20-40 grauen Riffhaien. Der Platz wird viel betaucht, die Haie sind Taucher gewohnt und wenn man eine gute Gruppe hat und an der richtigen Stelle ruhig zwischen den Felsen sitzt, kommen die Tiere relativ friedlich bis auf 1/2m heran und beglotzen ihre Besucher. Baba’s Tauchschule füttert gerne, das macht die Sache etwas konfuser und man sieht trotzdem oft nur 2-3 Haie, weil man gar nicht bis zu der Stelle kommt, wo sie nach der Rückkehr von ihren nächtlichen Beutezügen tagsüber ihre Kreise ziehen. Ansonsten gibt es allerlei Schwarmfische, Makrelen etc., meist auch Adlerrochen und Weisspitzen-Riffhaie, nettes Kleinzeug und ich habe dort auch schon (unbelästigt) einen NTG mit viel Kleinzeug gemacht.

Nachttauchen ist ohnehin einer der Hits auf den Seychellen. Mit einer ungewöhnlichen Vielzahl von nachtaktiven Tieren übertreffen sie viele andere Tauchregionen: spanish dancer und andere Nacktschnecken, große und kleine Krebse in vielen Varianten, Lobster, Schrimps, Seehasen, massig schlafende Papageienfische, verschiedene Skorpionfische etc. oft alles auf einem einzigen Tauchgang. Angeblich hängt der Erfolg vom Stand des Mondes ab. Meine Erfahrungen waren aber völlig konträr.

  1. Andere Inseln

    - La Digue:
    weitgehend gleiche Tauchplätze wie Praslin

    - Silhouette: eher berühmt für den spektakulären Bergwald. Tauchplätze unterdurchschnittlich

    - Fregatte Island: in der Nähe der Schickeria Insel einige schöne Tauchplätze wie Frankish Rock, Lion Rock: Fischschwärme, gelegentlich (viel) Großfisch ...; Preis der Unterkunft jenseits ...

    - Denis Island: Koralleninsel, soll gutes Tauchen bieten, teuer

    - Desroches Island:
    Koralleninsel, Riff mäßig intakt, gutes, leichtes Tauchen immer an kleiner Steilwand, Höhlen, Cavernen, viel Fische, sehr gute Tauchbasis. teuer

    - Bird Island
    : Koralleninsel, nur vom Charterboot aus zu betauchen, schöne Steilabfälle, dicht bewachsenen Höhlen, snapper und bigeyes in Schwärmen, Barrakudas, Makrelen, Tune u.a. Großfische. teilweise dicht besiedeltes Riffdach ideal zum Austauchen und für super Nachttauchgänge. 

    - Alphonse Island:
    Koralleninsel weit südlich von Mahé. Hier gibt es das beste Tauchen auf den Inseln. Gut erhaltenen Korallenriffe, viele Grouper, zahllose Rifffische, Großfische, Gorgonienfächer etc. Leider ist das Resort etwas steril und sehr teuer.


Nicht nur deshalb bevorzugen wir

  1. Tauchsafaris:

    King Bambo (kingbmbo@seychelles.net; www.kingbambo.com ) - älterer Kat für max. 6 Gäste. Sehr gutes Tauchen und gutes Essen. Der Skipper und Tauchlehrer taucht seit Kindesbeinen rund um die Inner Islands, ist Autor eines vergriffenen Reiseführers und einer der besten Kenner der Unterwasserwelt der Seychellen. Das Boot ist wenig bekannt aber wir haben 6 sehr gute Chartertouren (insgesamt ca. 10 Wochen) mit diesem Schiff/Skipper gemacht, bevorzugen die ruhigere Lage des Kat an den oft schaukeligen Tauchplätzen nahe der Brandung an den Felsen.

    SY Wikinger: Älteres deutsches Schiff, deutscher Skipper/Tauchlehrer, allgemein empfohlen. (vgl. div. UNTERWASSER-Artikel)

    MS Indian Ocean Explorer
    mach größere Expeditionen zu den Außeninseln (Aldabra etc.) angeblich ein Schiff mit technischen Problemen und häufig wechselnder Mannschaft. Aber sehr interessantes Programm (vgl. Unterwasser Artikel 2001)
    www.ioexplorer.com

    SY Sea Pearl und SY Sea Shell machen dto. Kreuzfahrten wohl eher mit gemischtem Publikum, sind aber nicht so spezialisiert und eher was für eine Kombo Tauchen und Strand ....

 

  1. Tauchschulen

    es gibt eine ganze Reihe von Tauchschulen, wir haben nur 3 davon ausprobiert:

    - Big Blue Divers
    kleine Basis im Norden von Mahé
    (nahe Northolm Hotel- dort gibt es keine Basis mehr, aber gute Schnorchelmöglichkeiten)
    Chefin ist Holländerin (spricht Deutsch), sehr korrekt, viel Erfahrung, meist selber dabei auf dem sehr guten Boot. Sicher eine der besten Adressen. www.bigbluedivers.net

    - Island Ventures ( Mahé, Beauvallon Beach, Berjaya Beach Hotel?)
    scheinen ebenfalls sehr gut zu arbeiten, Chris und Monique sind erfahrene Basisleiter und kümmern sich ordentlich um ihre Taucher. www.islandventures.net

    - Octopus Diving  (Praslin)
    Veronique ist Französin und managt den Laden souverän (spricht Deutsch). Ihr Ex-Mann Baba ist ein netter Draufgänger. Sie haben auch noch einen jungen französischen Tauchlehrer („Gus“), der gute Arbeit im Wasser verbürgt (spricht auch gut Englisch). Die anderen Dive guides sind ebenfalls sehr ok, kennen sich in der Regel vor Ort gut aus. Angesichts der anderen Alternativen ist Baba für uns (als erfahrene Taucher, Fotografen) die bevorzugte Basis in Praslin. www.octopusdiving.net

  2. Sicherheit:
    Die Tauchbasen und Boote werden von der Regierung auf Sicherheit und entsprechende Ausrüstung (Funk, O2 etc.) kontrolliert. Dennoch gab es in den letzten Jahren auch bei größeren Basen (inkl. der SY Wikinger) Unfälle, die meist von der Unerfahrenheit der Dive Master her rühren. Da ist schon mancher Taucher unerwartet wo anders aufgetaucht und ward nimmer gesehen, weil an der falschen Stelle gesucht und die Küstenwache nicht verständigt wurde. Einzelne Tauchbasen wurden schon geschlossen. Ein Blick auf Boote, Kompressor und Leihausrüstung sollte auch hier einen guten Anhaltpunkt geben, wo man hingeht und wo besser nicht. Ansonsten hilft sich jeder mit einer guten Tauchausbildung selber am besten
    Es gibt wohl eine Druckkammer, deren Qualität wir nicht einschätzen können. Angeblich wird sie nur selten genutzt, das Personal wir teils von den Tauchschulen gestellt und hat deshalb wenig Erfahrung.

  3. Preise:
    Das Tauchen ist wie alles andere auf den Inseln teuer: Preise vgl. jeweilige Websites